Hinternisierung der Gesellschaft











Willkommen zum Interview des Tages mit dem geschätzten Wirtschaftsminister unseres Bundeslandes hier bei uns im Radio XLoch Info, mein Name ist Hirxi Schwuxel und das Interview wurde vor der Sendung aufgezeichnet.

Herr Minister, vielen Dank dafür, dass Sie zwischen all Ihren Terminen noch Zeit für ein kurzes Gespräch mit uns finden konnten. Wie Sie ja wissen wird das aktuelle Thema der sechsten Runde der BIP-Erhöhung durch den sogenannten „Stock-Effekt“, der vor zwei Jahren von Ihren Parteikollegen im Bund ins Leben gerufen wurde, immer noch heiß und innig in der Bevölkerung diskutiert. Ihr Expertenteam hatte ja durch wissenschaftliche Evidenzen nachgewiesen, dass das Einführen vom desinfizierten Stock in den Hintern der Nation und die darauf folgenden Effekte ein Heilungseffekt für unsere Volkswirtschaft bringt und das BIP bis zu 5% jährlich zusätzlich erhöhen kann. Nun haben sich viele solidarisch gezeigt und ihre Hintern mit den Stöcken, praktisch für unsere solidarische Gesellschaft, "polixtriert". Dieser Vorgang der desinfizierten "Polixtrierung" hatte natürlich vom Anfang an Gegner, die sich bis heute weigern und sich damit den anderen Teilnehmern unserer wirtschaftspolitisch solidarischen Harmoniegesellschaft als schier untragbare Last aufgezwungen haben. Wie soll die Gesellschaft weiter mit diesen unsolidarischen Zeitgenossen, die nichts auf das Wohl der Allgemeinheit geben, umgehen?

Minister X: Vielen Dank für Ihre Einladung. Auf Ihre Frage kann nur eine Antwort folgen: Wir müssen den anderen immer wieder gut zureden und ihnen klar machen, dass ein etwas aufgeweiteter Hintern gar nicht so schmerzhaft ist. Die Bürger aus der aktiven Regenbogenkultur können Ihnen meine Aussage aus Jahre langer Erfahrung bestätigen. Das kann sogar Spaß machen. Und nebenbei hat man den Effekt, unserer Volkswirtschaft damit einen großen Dienst erweisen zu dürfen. Nochmal: Es geht nicht nur um die Hersteller der desinfizierten Stöcke. Ganze Industrien hängen vom Erfolg dieses großen volkswirtschaftlichen Prozesses ab und am Ende werden dann alle davon profitieren. Wir haben ja bereits sinkende Arbeitslosenzahlen statistisch nachgewiesen und weitere Statistiken zum Thema sind bereits in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse wir selbstverständlich unserer freien Presse zur Verfügung stellen werden.

Schwuxel: Aber nochmal, die Regierung hat ja zwei Jahre lang diesen Verweigerern immer wieder gut zugeredet, Aufklärungsarbeit geleistet, unzählige Busse voller kostenloser Polixtrierstöcke verteilt, Werbeaktionen gefahren und und und. Und doch weigert sich immer noch eine gewisse Gruppe der Steigerungsaktion des BIP anzuschließen. Wird es nicht langsam Zeit, diese Leute zu sanktionieren und gegebenenfalls auch die Härte unseres Rechtsstaates spüren zu lassen?

Minister X: Nein, meine Partei hat immer wieder betont, dass Strafen und Sanktionen nichts bringen. Die makroökonomischen Maßnahmen, die gegen die Verweigerer ergriffen worden sind, haben ja bereits Wirkung gezeigt. Viele haben sich bis heute doch eines besseren belehren lassen. Nun gilt es, die Wirkung der Polixtrierorgien und die neuesten Wirtschaftsdaten abzuwarten.

Schwuxel: Herr Minister, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Wirtschaftswachstum bedeutet Freiheit und wie kann das denn sein, dass eine unbelehrbare Truppe, die unserer modernen Gesellschaft, getrieben von prüden Vorstellungen der Vergangenheit, als Geisel nimmt und sie durch verwachsene Vorstellungen, wie z.Beispiel dass ein Stock nichts in ihren Hintern zu suchen hat, am Liebsten in das Mittelalter katapultieren möchte, unbestraft davon kommt? Dieser Punkt ist so wichtig, dass ein Ausweichen nicht…

Minister X: nein, ich weiche Ihrer Frage nicht aus, ich habe deutlich…

Schwuxel: Herr Minister, bitte konkret: Was tun, wenn sich die Weigerer am Ende nicht überzeugen lassen?

Minister X: Ich bin sicher, dass die wissenschaftlichen Evidenzen und die bereits ergriffenen Maßnahmen wirken werden, so, dass sich Ihre Frage bald erübrigt.

Schwuxel: Nun mal eine Frage aus einer anderen Perspektive zum selben Thema: Es gab ja in der Vergangenheit immer wieder Schwierigkeiten bei der Produktion der Stöcke. Teilweise war auch von Korruption die Rede. Wie will denn die Regierung sicherstellen, dass soetwas zukünftig vermieden wird?

Minister X: Zunächst einmal obliegt die Produktionshoheit beim Bund und nicht bei den Ländern. Wir werden im Bundesrat sicherlich eine Mehrheit für sinnvolle Gesetze hierzu, die vom Bundestag demnächst verabschiedet werden, finden. In unserem Bundesland sind auch alle Weichen für einen reibungslosen Verlauf der sechsten Polixtrierrunde bereits gestellt.

Schwuxel: Und wann dürfen wir uns dann die Stöcke reinschieben? Steht schon ein konkreter Termin fest?

Minister X: Die Expertenrunde diskutiert gerade darüber und wird mit Sicherheit in den kommenden Tagen einen passenden und wirtschaftspolitisch sinnvollen Termin hierfür verkünden.

Schwuxel: Während die Experten hierzulande noch diskutieren, sind andere schon viel weiter und haben bereits die sechste Runde erfolgreich hinter sich. Deutschland hängt immer wieder hinterher und muss nachsitzen.

Minister X: Nein, das ist so nicht korrekt. Wir haben in Deutschland eine völlig andere Lage als manch andere Volkswirtschaften. Wir müssen z.B. sehr darauf bedacht sein, dass der Stock des Diktators vom Kremel uns nicht polixtriert und ohne russische Schmiermittel und Öle Tür und Tor in völlig falschen Richtungen öffnet. Die Verhältnismäßigkeit muss bei solch sensiblen Aktionen stets beachtet werden.

Schwuxel: Zu guter Letzt noch eine Frage in eigener Sache…

Minister X: Bitte schön…

Schwuxel: Die Pointen unserer Witzlosigkeit bringen nur polixtrierte Zuhörer zum lachen.

Minister X: Das ist wohl war. Wir sind die einzigen, die über unsere Witze lachen können.

Schwuxel: Ja, das ist die Kunst einer zurückhaltenden, modernen Mainstream- Presse. Aber als kritische Journalisten und natürlich selbstkritisch wie wir nun mal in einer Demokratie sein müssen und selbstverständlich auch sind, müssen wir gestehen, dass wir nicht viele erreichen können und dass in der letzten Zeit immer wieder Kommentare aus der Bevölkerung an uns darüber herangetragen werden, dass wir keine speziellen Tänzer wären. Wo sehen Sie das Problem unserer zeitgemäßen Pressearbeit?

Minister X: Nein, nein, Sie machen das unter den komplexen Gegebenheiten absolut hervorragend. Ihre Tänze sind spektakulär und der Bikini, den Sie dabei fast tragen, gibt Ihrem verbalen Tabledance eine zusätzliche Schärfe, die die Grenzen des erotischen Menschenhandels zersprengt. Ich finde so viel Lob muss auch mal sogar für Sie drin sein.

Schwuxel: Danke Herr Minister, vielen Dank, dass Sie sich heute die Zeit für uns genommen haben.

Minister X: Danke Ihnen und grüßen Sie Ihre Braut Mutter von mir und Kollegen.

Das war unser Interview des Tages, nur hier bei Ihrem BND-Sender Radio XLoch Info.